240 Ferry-Porsche-Preisträger wurden gestern Abend von der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, und dem baden-württembergischen Ministerium für Kultus, Jugend und Sport im Entwicklungszentrum Weissach geehrt. Mit dem Preis werden seit 2001 die jahrgangsbesten Abiturienten mit der Leistungsfächerkombination Mathematik und Physik/Technik an den allgemein bildenden und beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg ausgezeichnet. Ziel des Ferry-Porsche-Preises ist es, die Attraktivität der Mathematik- und Naturwissenschaften zu steigern und angehende Studenten für das Ingenieurstudium zu begeistern.
Dr. Wendelin Wiedeking, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, betonte in seiner Ansprache vor den jungen Frauen und Männern des Abiturjahrgangs 2008, dass der Bedarf an hochqualifiziertem Nachwuchs in Forschung und Entwicklung nach wie vor groß sei – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: „Natur- und Technikwissenschaftler haben am Arbeitsmarkt immer Hochkonjunktur – weitgehend unabhängig davon, ob die Volkswirtschaft gerade auf eine Talsohle oder einen Gipfel zusteuert.“ Der Porsche-Chef riet den jungen Leuten, mit einer soliden Ausbildung in die eigene Zukunft zu investieren. „Bildung, Wissen und berufliche Qualifikation sind die krisensicherste, zukunftsträchtigste und renditestärkste Anlageform“, sagte Wiedeking.
Auch der baden-württembergische Kultusminister Helmut Rau untermauerte die Bedeutung der Naturwissenschaften und der Technik für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. „Die derzeitige wirtschaftliche Situation erfordert es, sich auf die Stärken der Vergangenheit zu besinnen und alles dafür zu tun, in gerade diesen Disziplinen wieder eine herausragende Stellung in Baden-Württemberg, Deutschland und Europa zu erlangen.“ Die Förderung der so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sei die wesentliche Voraussetzung zur Erhöhung der Studentenzahlen in den naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Fächern. Dazu trage auch die Verleihung des Ferry-Porsche-Preises als Bildungssignal mit bei.
Der Ferry-Porsche-Preis ist nach dem 1998 verstorbenen Begründer der Porsche-Sportwagen benannt. Dr. Wolfgang Porsche, jüngster Sohn von Ferry Porsche und Vorsitzender des Aufsichtsrats, gratulierte den Preisträgern auch in diesem Jahr wieder persönlich. In seiner Rede erinnerte er an die Gründung des Stuttgarter Konstruktionsbüros im Jahr 1931 durch seinen Großvater Ferdinand Porsche, der dort den VW-„Käfer“, das vielleicht berühmteste Auto der Welt, entworfen hatte.
1948 baute sein Vater Ferry Porsche mit dem Typ 356 den ersten Sportwagen, der den Markennamen Porsche trug – ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens, das somit zur Sportwagenschmiede geworden war. „Bis zu seinem Tod im Jahr 1998 hat mein Vater die Geschicke des Unternehmens maßgeblich mitbestimmt – zunächst als Inhaber, Geschäftsführer und Chefentwickler, dann als Vorsitzender des Aufsichtsrates und später als erfahrener Ratgeber“, würdigte Dr. Porsche das Lebenswerk seines Vaters.
Höhepunkt der Feier in Weissach war die Verlosung von acht Stipendien für Auslandspraktika. Die glücklichen Gewinner heißen: Johannes Bette (Georg-Büchner-Gymnasium, Rheinfelden); Fabian Hellgardt (Hölderlin-Gymnasium, Lauffen am Neckar); Sebastian Illner (Geschwister-Scholl-Gymnasium, Waldkirch); Nicolas Lachenmaier (Störck-Gymnasium, Bad Saulgau); Andreas Messner (Gymnasium Trossingen, Trossingen); Andreas Mühlbacher (Max-Planck-Gymnasium, Heidenheim); Benjamin Thaut (Gewerbliche Schule, Schwäbisch Gmünd); Pavel Woltschek (Max-Eyth-Schule, Stuttgart).
Sie haben im Sommer 2009 die Möglichkeit, ein vierwöchiges Praktikum bei einer Vertriebstochter von Porsche im Ausland zu absolvieren.